5 DM Museum

Was sind euerer Meinung nach die Gründe für den Wertverfall der "ersten Fünf"

Interessant wäre zu wissen, ob wir nur ein vorübergehendes Tief im Bereich DM haben und die Preise mittelfristig wieder anziehen ...
Ich grüße euch und insbesonders Wolfgang!
Ab Olympiade bzw. Beethoven kam es zu neuen Sammlern. Es wurde rückwärts gesammelt, meist bis Leibniz/Humboldt.
Die ersten 5 waren Sehnsuchtsmünzen, die in großen Stücken spekulativ von Nichtsammlern gehortet wurden.
"Dank" der immer höher gepuschten Auflagen kam es logischerweise zur Ermüdung.
Zur Sammelunlust haben auch die späteren "künstlerischen" Prägungen ihren Teil beigetragen.

Zitat: Von unserem Kurt Jäger 1970 9.Auflage S.98
109-112 sind die bekanntesten und häufigsten Gedenkmünzen der Kaiserzeit und heute noch leicht zu bekommen.
Wie sollen die Gedenkmünzen der BRD mit vielfachen Auflagen dazu je "selten" werden?

Viele Grüße
Heinz-Rudolf
 
Hallo Silberheini

Es besteht aber durchaus die Möglichkeit, daß nicht wenige Neueinsteiger, die sich aktuell den Euro als Sammelgebiet erkoren haben, sich mittelfristig für das Sammelgebiet DM interessieren werden.

Ich denke viele Sammler haben sich anfangs mit aktuellen und modernen Münzen befasst und erst später ihre Interessensgebiete z.B. in den Bereich Kaiserreich oder Altdeutschland verlagert. Warum sollte es nicht mit den DM Münzen ähnlich verlaufen ?
 
Die hohe Auflage in Verbindung mit guten Erhaltungen und zahlreichen Sammlungsauflösungen (auch Hortsammlungen dieser Stücke dürfte es gegeben haben / geben) dürften in Verbindung mit nachlassendem Interesse zu einem Preisverfall führen.
Ein schöner Vergleich sind m.E. die Weimarer Gedenkmünzen:
Oftmals deutlich kleinere Auflage, zum Teil eingescholzen oder im Krieg vernichtet, dennoch kriegt man die Stücke teilweise für einen Bruchteil eines Museums (noch).
Hier mal ein Beispiel, grade mit der Rückwärtssuche gefunden: Lessing D, 56000er Auflage, nach Abzug der Gebühren unter 40 Euro Erlös
! WEIMARER REPUBLIK SILBER 3 MARK 1929 D LESSING SELTEN RARE
Weimarer Republik 3 Mark 1929 D | Lessing - Jaeger 335
3 Mark Silbermünze = 1929 = WEIMAR = LESSING = D = JägerNr : 335 = !!
Sicherlich, es gibt noch andere Prägebuchstaben, aber auch z.B. Bremerhaven ist günstiger als ein abgenudeltes Museum.

M.E ist die Talsohle noch lange nicht erreicht, und ich denke nicht, dass sich das wieder nach oben stabilisiert. Ich sehe eher eine Beschleunigung des Preisverfalls. Ein Museum (egal welcher Qualität) gab es 2006 bei Ebay nicht unter 450 Euro (Selbst die hinterletzten Putzmöhren), für gute Erhaltungen war noch deutlich Luft nach oben.
In 2013 waren es ca. 400 Euro für ein ss, für ca. 450 Euro bekam man schon was in vz+.
Mittlerweile gehen Stücke in ss für unter 300 Euro über die Theke in der Bucht (siehe Rückwärtssuche, die derzeit über 100 echte verkaufte Museen listet), bei 10% Gebühren, selbst zum Jahresende, wo traditionell die Preise eher hoch sind.
Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte, das man bis spätestens 2020 die ersten 5 für 500 Euro in vz+ Erhaltung kriegen kann (ca. 200 für das Museum, 3x ca. 100 für Schiller, Markgraf, Eichendorff und den Fichte für weniger als 15 Euro).
Langfristig werden sich die Münzen vermutlich auf dem Preis-Niveau der Weimarer bzw. häufigeren Kaiserreichgedenkmünzen einpendeln.
 
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Zitat: Von unserem Kurt Jäger 1970 9.Auflage S.98
109-112 sind die bekanntesten und häufigsten Gedenkmünzen der Kaiserzeit und heute noch leicht zu bekommen.
Wie sollen die Gedenkmünzen der BRD mit vielfachen Auflagen dazu je "selten" werden?

Hallo Heinz-Rudolf

Das ist richtig, die BRD-Massenprägungen werden niemals einen wirklichen Sammlerwert bekommen. Aber die ersten vier 5 DM-Gedenkmünzen haben mit je 200.000 Stück doch eine überschaubare Auflage, auch wenn sie natürlich keine absoluten Raritäten sind.
Auf jeden Fall sind diese Stücke das Salz in der Suppe einer BRD-Sammlung ;).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke, es ist die Summe aller o.a. Faktoren. Die DM-Sammler werden immer älter und "sterben" langsam weg. Mit meinen 56 Jahren gehöre ich wohl noch zu der Turnschuhgeneration unter den DM-Sammlern. "Neueinsteiger" kommen kaum hinzu, sie wenden sich dem "aktuellen" Sammelgebiet des Euro zu. Das haben wir früher auch gemacht, da war es eben die DM.
Da man nur die Münzen, aber nicht sein Hobby vererben kann, werden diese von den Erben umgehend "versilbert", was in Zeiten des bequemen Verkaufs über Online-Plattformen auch nicht weiter schwierig ist. Andererseits "verbreitern" diese Plattformen und der Internethandel überhaupt natürlich auch die Auswahlmöglichkeiten der Käufer, die nicht mehr, wie früher, nur auf den Münzhändler an der Ecke und/oder Münzmessen angewiesen sind.
Auf diese Weise steht ein immer größer werdendes Angebot, einem immer kleiner werdenden Sammlerkreis, also einer geringeren Nachfrage, gegenüber. Zwangsläufig sinken die Preise. Dies geschah/geschieht nicht lawinenartig aber stetig bereits über einen längeren Zeitraum.
Da sich die Parameter nicht groß ändern werden, wird sich diese Entwicklung m.E. noch eine Weile fortsetzen.

Es ist traurig aber es ist genau so. Habe ich weiter oben auch geschrieben.

Irgendwann wird sich das Blatt schon wenden. Dies denke ich erst in 50 Jahren aufwärts.
 
Irgendwann wird sich das Blatt schon wenden. Dies denke ich erst in 50 Jahren aufwärts.

Hallo Goldkaiser

Wir betrachten ja immer nur ein ganz kleines Zeitfenster, insofern liegst Du mit Deinem Beitrag ganz richtig.
In 20, 30 oder 100 Jahren wird der gesamte Münzenmarkt wieder ganz anders aussehen :) ...
 
Ein hier sehr angesehenes Mitglied hat mal geschrieben 3000 DM für ein exzellentes 5 DM Stück ausgegeben zu haben bzw. Seine Frau als Geschenk.

Vor 20 Jahren etwa! Lassen wir die Inflation und den ubergang bei Sammlerstücken von DM und Euro mal wirken, dann müssten wir bei 3000 Euro Sein!

Und dies ist real
 
Ich bin momentan dabei, mich aus den Sammelbereichen der modernen, industriell hergestellten Münzen zu verabschieden.

In diesem Zusammenhang habe ich die letzten Wochen meine BRD Bestände über ebay verkauft.

Für das Museum in vz/st lag der Zuschlag bei 354€. Die nächsten drei in vergleichbarer Erhaltung haben zweimal 176€ und einmal 166€ erbracht.
 
Ich bin hin und hergerissen bei dieser Entwicklung.

Ich sammele jetzt seit drei Jahren Münzen. Natürlich fängt man da an, was am nächsten und greifbarsten ist, also 10€ Gedenkmünzen und 2€ Münzen. Wenn ich dieses Jahr hoffentlich die 10er vollkriege, dann will ich nächstes Jahr bei den 10DM-Münzen einsteigen usw. Da freut es mich natürlich, wenn ich die Münzen besonders günstig erwerben kann, denn ich habe meine Sammlung schneller voll, kann mir mehr Münzen leisten... Vor allem sammele ich, weil mir die Münzen gefallen und ich ein Stück Geschichte dokumentieren möchte.

Auf der anderen Seite war das Museum bei allen mit denen ich darüber gesprochen habe ein Mysterium, dass es nur noch so selten gibt und so teuer sei. Hier schmerzt mir das Herz, dass bald eine 2€ Münze des Vatikan mehr wert ist als die erste DM-Gedenkmünze.

Von daher bin ich über die Entwicklung gespannt. Ich hoffe, dass in Zukunft viele, die wie ich erst im Euro-Zeitalter angefangen haben. Ihre Sammlung - wie heißt es so schön - rückwärts komplettieren möchten und daher der Preis wieder anzieht.
 
Aber die ersten vier 5 DM-Gedenkmünzen haben mit je 200.000 Stück doch eine überschaubare Auflage, auch wenn sie natürlich keine absoluten Raritäten sind.
Im Vergleich zu den 2€ Gedenkmünzen der Kleinstaaten ist diese Auflage doch eher als voluminös zu bezeichnen :rolleyes:
 
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