1€ Fehldruck w/ zu wenig Material in der Pille

E

Euribor3000

Guest
Guten Abend zusammen,

ich habe aus der Familie den Auftrag bekommen, diese 1€-Münze mal bei den schlauen Leuten im Internet vorzustellen und etwas Feedback einzuholen.
Vorab: Weder ich, noch mein Umfeld haben große Ahnung von der Materie. Ich habe mich mal im internet etwas belesen, bitte aber um Nachsicht für etwaigen Quatsch in meinem Post.

Warum ist das ein echter Fehldruck und kein Heimwerker-/Hobbychemiker-Experiment?:
Der Rohling des Kerns war nicht vollständig/zu klein/zu wenig Material. Entsprechend floss beim Prägen nicht genug Material in das Stempelmotiv und beide Seiten sind entsprechend sehr "blank". Ein weiterer Effekt ist, dass durch das fehlende Kernmaterial das Außenring-Material weiter in die Mitte gepresst hat. Deshalb ist (a) der Außenring optisch breiter, (b) Kern entsprechend kleiner, (c) Adler und Jahreszahl teilweise im Außenring sind. Außerdem wiegt die Münze etwas weniger, als ne 08/15-1€-Münze. ich habe leider keine Waage zur Hand, die fein genug dafür ist.

Fragen:
Wie selten sind solche Exemplare?
Kann man hierfür eine Wert-Bandbreite nennen?
Falls die Antwort auf die zweite Frage >1€ ist, was sind geeignete Veräußerungswege?
Was gibt es noch für relevante/interessante Infos zu solchen Fehlprägungen?

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Das ist eine vor dem prägen gespaltene Pille. Es sind einige Stücke bekannt. Ich selber habe zwei davon.
Ist die Pille magnetisch? Beide Seiten mal prüfen. Gibt sie sowohl als auch. Danach richtet sich auch ein wenig der Wert von sowas.
Ach das Gewicht wäre gut zu wissen.
Wahrscheinlich wird eine Seite stärker magnetisch sein und das Gewicht bei um die 5,80 Gramm liegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Abend zusammen,

ich habe aus der Familie den Auftrag bekommen, diese 1€-Münze mal bei den schlauen Leuten im Internet vorzustellen und etwas Feedback einzuholen.
Vorab: Weder ich, noch mein Umfeld haben große Ahnung von der Materie. Ich habe mich mal im internet etwas belesen, bitte aber um Nachsicht für etwaigen Quatsch in meinem Post.

Warum ist das ein echter Fehldruck und kein Heimwerker-/Hobbychemiker-Experiment?:
Der Rohling des Kerns war nicht vollständig/zu klein/zu wenig Material. Entsprechend floss beim Prägen nicht genug Material in das Stempelmotiv und beide Seiten sind entsprechend sehr "blank". Ein weiterer Effekt ist, dass durch das fehlende Kernmaterial das Außenring-Material weiter in die Mitte gepresst hat. Deshalb ist (a) der Außenring optisch breiter, (b) Kern entsprechend kleiner, (c) Adler und Jahreszahl teilweise im Außenring sind. Außerdem wiegt die Münze etwas weniger, als ne 08/15-1€-Münze. ich habe leider keine Waage zur Hand, die fein genug dafür ist.

Fragen:
Wie selten sind solche Exemplare?
Kann man hierfür eine Wert-Bandbreite nennen?
Falls die Antwort auf die zweite Frage >1€ ist, was sind geeignete Veräußerungswege?
Was gibt es noch für relevante/interessante Infos zu solchen Fehlprägungen?

Anhang anzeigen 240516
Moin Moin - und willkommen im Forum !

in Ergänzung zum Beitrag von "BGK" und bezogen auf die deutschen Stücke Folgendes:

Warum ist das ein echter Fehldruck und kein Heimwerker-/Hobbychemiker-Experiment?:
Ein solches Stück kann zum Einen nicht nachträglich aus einer echten Münze erzeugt werden (siehe eigene Anmerkungen Aussehen des Stückes und Vorgänge beim Prägevorgang) und würde zum Anderen zur "Herstellung von Grund auf" eine den Prägemaschinen entsprechende und ebenso funktionierende Prägevorrichtung erfordern.
Es handelt sich um ein Beispiel des Fehlprägung styps "Mit ca. halb(stark)er :) Pille geprägt".

--- Von diesen Stücken mit einer nach dem, vor der Prägung durchgeführten, Stauchen auseinandergefallenen "Pille", die aus einem Dreischichtenmaterial besteht ( Schicht 1 (außen) - Legierung aus 75% Kupfer (Cu) + 25% Nickel (Ni); Schicht 2 - (Rein)Ni (innen - erzeugt die Magnetreaktion der Münzen); Schicht 3 - wie Schicht 1 ), existieren nicht viele - was immer man als "viel" bezeichnen kann ;).
--- Die evtl. Bandbreite, die Sammler momentan zu zahlen bereit sind, dürfte so zwischen ca. 80 und 150 Euro liegen (Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel).
--- Über eine Auktion(splattform).

Für den etwas mehr Interessierten:
--- Bei diesem Stauchprozess wird auch eine für das vor allem beim Prägen erfolgende feste "Verbinden" von Pille und Ring erforderliche Nut, in die beim Prägen Ringmaterial fließen kann, mit relativ großem Druck in den Pillenrohling gedrückt. Dabei treten Kräfte auf, die teilweise die lediglich über das sogenannte Kaltwalzen verbundenen 3 Schichten der Ronden voneinander lockern. Einige Lockerungen sind dabei so massiv, dass die Verbindungskräfte komplett verschwinden und die Pille in 2 Teile zerfällt - eines aus Cu/Ni mit dem Nickelkern und eines aus Cu/Ni ohne den Nickelkern. Zum Einsatz kommen demnach solche fehlerhaften Pillen als zwar im Durchmesser passend, aber zu dünn. Dieses 'zu dünn' ergibt dann in zusätzlicher Abhängigkeit vom Prägedruck auch die mehr oder weniger deutlichen Prägeausfälle (Prägeschwächen) auf beiden Seiten (je dünner die Pille, desto deutlicher die Ausfälle).

Gewichte:
a) Münze - Pillenteil mit Ni: ca. 5,7 bis 5,8 g ---> mit Magnetreaktion
b) Münze - Pillenteil ohne Ni: ca. 5,5 bis 5,6 g ---> ohne Magnetreaktion

c) Pille ---> ca. 3,70 bis 3,75 g
d) Ring ---> ca. 3,75 bis 3,80 g

Die Stücke mit einer Magnetreaktion sind bei diesem Fehlprägungstyp die geringfügig "häufigeren". Das begründet sich mit größter Wahrscheinlichkeit darin, dass die deutschen Prägestätten alle Münzen gerollt ausgeben (Ausnahmen waren die Starterkits). Dabei werden im Anschluss an das Rollieren alle Rollen gewogen. Daraus resultiert, dass Rollen mit einem Stück, dessen Pille noch die Ni-Schicht enthält, innerhalb der Gewichtstoleranz für das Rollengewicht eher mal unentdeckt "duchrutschen" können, als solche, die ein Stück enthalten, dessen Pille nur aus einer Außenschicht besteht.

Anm. zur Gewichtsbestimmung, dessen Angabe bei einer geplanten Veräußerung von Vorteil sein kann:
Da keine Waage zur Hand - in (D)einer Apotheke ist man über eine nette Bitte bestimmt bereit, das Gewicht des Stückes auf einer Waage mit 2 Nachkommastellen zu bestimmen.

Desweiteren könnte das - falls möglich - Identifizieren und Angeben von Jahreszahl (Jz) und / oder Münzzeichen (Mz) der Prägestätten (unterhalb des Adlers) für einen kaufinteressierten Sammler, der nicht nur nach einem Beispielstück Ausschau hält, sondern nach Jahreszahlen und Münzzeichen sammelt, wichtig sein.
 
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